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Nachgefragt

■ "Sehe keine Anstrengung"

N A C H G E F R A G T

“Sehe keine Anstrengung“

Auch die neueste Forsa-Meinungsumfrage prophezeit der SPD keine absolute Mehrheit im nächsten Bremer Landesparlament, sondern ein Ergebnis zwischen 45-47 Prozent. CDU-Spitzenmann Ulrich Nölle liegt inzwischen mit 29-31 Prozent überraschend gut im Rennen.

taz: Herr Wedemeier, Ihr CDU- Konkurrent Ulrich Nölle ist mit 67 Prozent in der Skala der bekannten Politiker von null auf Rang zehn geklettert. Sorgt Sie das?

Klaus Wedemeier: Daß der Bekanntheitsgrad mit der Bürgermeisterkandidatur steigt war klar, er sagt aber noch nichts über künftigen politischen Erfolg aus.

Die SPD liegt immer noch deutlich unter 50 Prozent. Sie selbst haben bei der „Bürgermeisterpräferenz“ sieben Prozent verloren, Herr Nölle auf 29 Prozent aufgeholt...

Die politische Konfrontation ist jetzt deutlicher. Mit Ulrich Nölle hat die CDU ihren Kandidaten gefunden. Wesentlich bei Herrn Nölles Ergebnis ist, daß er bei seinen Mitgliedern akzeptiert wird, im Gegensatz zu seinem Vorgänger. Kudella war kein Gegener. Unterm Strich kommt aber immer noch ein Ergebnis 51:29 heraus.

Im Gesamtergebnis wird es nicht für eine absolute SPD-Mehrheit reichen. Wenn Sie mit diesem Ergebnis morgen Koalitionsverhandlungen führen müßten, mit wem würden Sie verhandeln?

Daß eine absolute Mehrheit schwer zu erreichen ist, war mir immer klar. Wir müssen dafür Anstrengungen unternehmen, die ich bei uns zur Zeit auch noch nicht sehe. Für eine Koaltion spielt für mich eine stabile Mehrheit eine Rolle und die Übereinstimmung in Sachfragen...

Mit welcher Partei würden Sie verhandeln?

Ich würde zunächst mit der Partei verhandeln, die die meisten Prozente hat, aber das wäre eine reine Höflichkeitsangelegenheit. Am Ende entscheidet Übereinstimmung in wirtschaftlichen und ökologischen Fragen. Fragen: mad

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