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Neue Barrieren-betr.: "Wenn ich Europa sage, spreche ich von meinen Träumen", (Euro-taz), taz vom 4.7.91

betr.: „Wenn ich Europa sage, spreche ich von meinen Träumen“, (Euro-)taz vom 4.7.91

Mit solchen Artikeln, wie sie auf der eurotaz-Seite zu lesen waren, werden nur neue Barrieren aufgebaut anstatt für Verständigung zu sorgen.

Das fängt schon damit an, daß ihr Länder wie Polen, Portugal oder die Sowjetunion gar nicht berücksichtigt. Außerdem kommen nur Jugendliche aus 13 Ländern (nicht aus 14!) zu Wort, denn Serbien und Slowenien gehören ja bekanntlich beide zu Jugoslawien, und Deutschland besteht seit vorigem Oktober wieder als ein Land und nicht als Ost- und Westdeutschland.

Die Meinungen, die auf dieser Seite abgedruckt waren, bedienen dann auch wieder die typischen Klischees vom intoleranten Ossi („Offene Grenzen? Ich finde das nicht gut“) und von dem weltoffenen Wessi („Ich finde die offenen Grenzen gut“). Gegensätze zwischen Ost- und Westdeutschen kann man auch herbeireden bzw. herbeischreiben.

Ich selber komme aus dem Osten, lerne aber zur Zeit in Duisburg. Da ich zwischen Ost und West hin- und herpendele, kenne ich die Meinungen zum Thema offene Grenzen, Ausländerfeindlichkeit etc. sehr gut. Bei allen Vorbehalten, welche die Leute im Osten gegenüber Fremden haben, darf man das nicht so pauschalisieren. Es gibt auch im Osten genügend Leute, die gegenüber offenen Grenzen aufgeschlossen reagieren. Und nicht längst jeder Westdeutsche ist ein „Multikultureller“. Ihr solltet wirklich einmal anfangen, einen reellen Blick auf Deutschland und Europa zu werfen. Es gibt nämlich eine ganze Menge Leute und insbesondere Jugendliche hier im Westen, die das, was in der Zeitung steht, für die Wirklichkeit halten und dementsprechend abweisend auf Ostdeutsche reagieren. Stephan Karolewsky,

Schlotheim/Thüringen,

z.Z. Duisburg

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