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Slowenien entscheidet sich für den Frieden mit Belgrad

■ Große Mehrheit des Parlaments in Ljubljana stimmt für das von der EG-Troika ausgehandelte Abkommen von Brioni

Ljubljana/Berlin (taz) — Die Debatte war kurz, die Entscheidung eindeutig, Alternativen schien es keine zu geben: Nach nur dreistündiger Diskussion stimmte das slowenische Parlament gestern mit 189 zu 11 Stimmen dem Abkommen von Brioni zu. Ljubljana erklärt sich damit bereit, nach dem Rückzug aller Einheiten der slowenischen Bürgerwehr und der jugoslawischen Armee dreimonatige Gespräche über die Zukunft des Vielvölkerstaates zu beginnen.

Besorgnis äußerten die Abgeordneten über eine mögliche zweite Militärintervention der Volksarmee. Das Belgrader Staatspräsidium beschwerte sich dagegen bei den EG-Außenministern über angebliche Versäumnisse Sloweniens bei der Umsetzung des Abkommens. Die Europäische Gemeinschaft hat Jugoslawien am Mittwoch detaillierte Vorschläge zur Überwachung des Waffenstillstandes durch eine EG-Mission übermittelt. Diese soll in Kroatien und Slowenien stationiert werden und diplomatischen Status mit rein zivilem Charakter haben. Allerdings würden auch Militärs ohne Waffen und Uniform mit nach Jugoslawien entsandt. Auf Wunsch der jugoslawischen Bundesregierung bleibt die Mission vorerst auf die EG- Staaten beschränkt, die KSZE hatte auch die Beteiligung anderer Staaten vorgesehen. Nach den Vorstellungen der Außenminister sollen die Verhandlungen über die Zukunft Jugoslawiens spätestens am 1. August beginnen. SEITE 7

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