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Mode-Memories

Den Modemachern scheint es ähnlich zu gehen wie ihren Kollegen in der Musikbranche: Sie kopieren mit zunehmender Begeisterung bereits erfolgreich Dagewesenes, weil ihnen offenbar nicht Neues mehr einfällt. So wirken die Modelle für den Modesommer 1992, die auf der Frankfurter Fachmesse Interstoff vorgestellt wurden, wie aus den Kleiderschränken von Jackie Onassis oder Fürstin Gracia Patricia. Große Schmetterlingssonnenbrillen und hoch auftoupierte Frisuren der Mannequins unterstreichen diesen Eindruck zusätzlich. Erfolg verspricht offenbar alles, was schon mal da war: An das Märchen vom Krieg der Sterne erinnern Stoffe und Materialien, bei denen Stretch und Nylon in silbrig- kalten, mitunter changierenden Farbtönen vorherrschen. Unter dem klangvollen Namen Techno Pop werden dazu vor allem Plastik, Metallplättchen sowie Kautschuk kombiniert. „The Swinging Sixties and Seventies“ kommen in klaren und frischen Farben zum Ausdruck, bei denen Gelb-, Orange- und Rottöne mit Lila und Türkis entweder zu wilden großflächigen Mustern oder zu fröhlichen Blumendesigns kombiniert werden. Memory Melanges heißt wiederum eine andere Richtung, die bewußt das Gestern sucht und sich mit zarten Farbtönen auszeichnet, die bereits Patina angesetzt haben. Gewaschene Seide, Crepe, Baumwolle und kleinmustrig bedruckte Mousselins stehen dabei im Mittelpunkt und erinnern an die guten alten Zeiten mit Ferien auf dem Landsitz. Perlen und Perlmutt, Schildpatt und gefärbtes Glas werden bevorzugt zu den romantisch angehauchten Stoffen getragen.

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