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Rias 2 soll beim SFB senden

■ Intendant Günther von Lojewski will Rias 2 übernehmen/ RIAS-Intendanz begrüßt eine solche Regelung/ Die Belegschaft beider Häuser ist skeptisch

Berlin. Rias 2 wird weitersenden — allerdings aus dem Haus an der Masurenallee. Der Intendant des SFB, Günther von Lojewski, bot gestern an, den Sender zu übernehmen. Wie der Sprecher des SFB, Erich Nieswand, versicherte, soll dabei das Programm, so wie es ist, erhalten bleiben.

Von seiten des RIAS wurde dieses Angebot begrüßt. Der stellvertretende Intendant Herbert Grundler erklärte, daß er es immer für wünschenswert gehalten habe, wenn Rias 2 in öffentlich-rechtlicher Trägerschaft verbleibe. Doch dürfe die Truppe nicht eingeschrumpft werden. Innerhalb der Belegschaft besteht Skepsis gegenüber einer Zukunft beim SFB. Einige Mitarbeiter sehen sich besser in einer privaten Trägerschaft aufgehoben.

Entsprechende Angebote waren bereits am Donnerstag vom Konzertveranstalter Peter Schwenkow gemacht worden. Für ihn wie auch für den SFB liegt die Attraktivität von Rias 2 in den hohen Einschaltquoten — und den damit erzielbaren Werbeeinnahmen. Der SFB will denn auch möglichst viel von Rias 2 übernehmen. Nicht nur das Programm, sondern auch die Frequenz. Vielleicht soll sogar der Name unter dem Dach des Senders weiterbestehen. Allerdings muß dazu der Kabelrat seine Zustimmung geben.

Bei der Anstalt für Kabelkommunikation verwies man gestern auf die bestehende Rechtslage. Danach würde bei einem Wechsel der Frequenz diese zunächst öffentlich ausgeschrieben werden. Jedes Medienunternehmen könnte sich dann darum bewerben, auch der SFB. Intendant von Lojewski forderte gestern, daß politisch die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, daß der SFB den Zuschlag erhält.

Ungeklärt ist noch, welche Auswirkungen ein Wechsel von Rias 2 auf die Progamme des SFB haben wird. Wie Nieswand erklärte, werde zur Zeit über alle möglichen Modelle nachgedacht. Doch dürften diese Modelle bei den Programmachern des SFB mindestens auf die gleichen Vorbehalte stoßen, wie sie von den RIAS-Mitarbeitern geäußert wurden. dr

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