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MIT WIRTSCHAFTSGIPFELN AUF DU UND DUExklusivclub der Reichen

■ Erstmals darf mit der UdSSR ein armes Land dabei sein

Berlin (taz) — Der mittlerweile 17. Weltwirtschaftsgipfel beginnt am Montag in London. Neben den USA, Japan, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Kanada nimmt seit 1977 auch die EG-Kommission an den Gipfeltreffen teil. Erstmals hat in diesem Jahr der exklusive Klub der reichsten Länder der Welt ein zwar großes, aber in Schwierigkeiten steckendes Land zu den Beratungen hinzugebeten, die Sowjetunion. Die Beratungen mit Gorbatschow beginnen aber erst nach dem formellen Ende des Gipfels am Mittwoch.

Das erste Treffen, zu dem der französische Staatspräsident Giscard d'Estaing in Absprache mit seinem Freund Helmut Schmidt 1975 die Regierungschefs von USA, BRD, Großbritannien, Japan und Italien in das Schloß Rambouillet bat, hatte noch den Charakter von Kamingesprächen. 1976, beim zweiten Gipfel, nahm sich Gastgeber Gerald Ford die Freiheit, auch Kanada hinzuzubitten; und seit 1977 darf auch die EG-Kommission dabei sein. In den 70er Jahren beschäftigte sich die G7-plus-eins- Runde vornehmlich mit den Themen Energieversorgung (Öl), Abstimmung der Währungspolitik und Arbeitslosigkeit.

Seit dem Gipfel von 1981 in Ottawa, den die USA mit ihrer neuen Hochzinspolitik zur Gesundung der heimischen Wirtschaft dominierten, sind die Zinsen Dauerthema. Durch die hohen Zinsen in der Folge des streng monetaristischen Wirtschaftskurses, den Großbritannien und seit 1982 auch die bundesdeutsche Kohl-Regierung unterstützten, spitzte sich die Verschuldungskrise der Dritten Welt zu.

Erst 1988 in Toronto wurde die Schuldenkrise erstmals von den reichen Ländern ernsthaft debattiert und für die 19 ärmsten afrikanischen Länder neue Umschuldungsbedingungen und erste Schuldenreduzierungen verabredet. Ein Jahr später in Paris forderten die Regierungschefs die Geschäftsbanken ihrer Länder nachdrücklich zu Schuldennachlässen auf. Die Streichungen waren allerdings bislang der berühmte Tropfen auf den heißen Stein (s. taz gestern). Vor Beginn des Londoner Gipfels hat nun der britische Premier John Major vorgeschlagen, die Maßnahmen zur Entschuldung der Dritte-Welt-Länder bis zur Streichung von zwei Dritteln des Schuldenbergs zu erweitern.

Traditionell werden von den Staats- und Regierungschefs in London zwei gemeinsame Erklärungen verabschiedet. In der politischen Erklärung am Dienstag soll es um eine bessere Rüstungsexportkontrolle gehen. In der wirtschaftspolitischen Erklärung am Mittwoch sind die Gatt-Uruguay- Runde und die Schuldenkrise Thema. Donata Riedel

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