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Senfgas auf dem Ostseegrund

Rostock (dpa) — Auf dem Grund der Ostsee zwischen den Inseln Bornholm und Rügen soll nach Angaben der Rostocker 'Ostsee-Zeitung‘ Giftgasmunition aus dem Zweiten Weltkrieg liegen. Insgesamt sei eine ganze Trasse zwischen beiden Inseln verseucht. Die Munition liege jedoch nicht still auf dem Meeresgrund, sondern ändere durch Drift oder Verschleppen durch Fischernetze ihre Position. Am vergangenen Sonntag sei auch die Besatzung eines Saßnitzer Fischkutters beim Verarbeiten gefangener Fische in Berührung mit Kontaktgiften gekommen. Bei den Funden handele es sich um Granaten mit Inhalten wie Senfgas oder dem Nervengas Tabun. Es seien fast ausschließlich deutsche Fabrikate, die von den Alliierten nach dem Krieg an bestimmten, sehr tiefen Stellen verklappt worden seien. Der dänische Commander Carsten Schmidt vom Bornholmer Navel District verwies auf die fortschreitende Korrosion der Giftbehälter. Eine Gefahr für Urlauber bestehe zunächst nicht. Nach Ansicht eines Chemikers werde die See „das Gift assimilieren“. Eine Bergung wäre „kein Millionen-, sondern ein Milliardenvorhaben“.

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