: Nachgefragt: Konrad: Wer, wann, wie?
Nachgefragt
Konrad: Wer, wann, wie?
Das ehemalige Erzbergwerk Schacht Konrad bei Salzgitter — Bleckenstedt wird seit der Stillegung 1976 auf seine Eignung als nationales Endlager für Atommüll untersucht. Das erste Gutachten des Bundes fällt positiv aus. Der damalige Bundesforschungsminister Andreas von Bülow (SPD) fordert, nun zügig das Endlager bis 1988 fertigzustellen. Mit der Einleitung des Planfeststellungsverfahrens beginnen die Proteste der Atomgegner.
In den von Tongesteinen umgebenen Hohlräumen sollen 60.000 Kubikmeter Atommmüll eingelagert werden. Es handelt sich dabei um schwach wärmeentwickelnde Abfälle mit schwacher und mittlerer Radioaktivität. Die Abfälle stammen aus Atomkraftwerken und Krankenhäusern. Während der Diskussion um die Wiederaufarbeitungsanlage in Wackersdorf legt die CDU/FDP Landesregierung 1989 das Planfeststellungsverfahren auf Eis. Die Entscheiddung wird auf den Sommer nach der Landtagswahl im Mai 1990 verschoben. Nach der Wahlniederlage wird noch kurz vor dem Regierunswechsel das Verfahren wieder freigegeben. SPD und Grüne vereinbaren, die Endlagerpläne im Schacht Konrad mit allen rechtlichen Mitteln zu stoppen. Anfang 1991 weist Bundesumweltninister Klaus Töpfer (CDU) seine Amtskollegin in Hannover, Monika Griefahn, an, die Planungsunterlagen auszulegen. Griefahn klagt beim Bundesverwaltungsgericht Berlin wegen unzureichender Umweltverträglichkeits- und Sicherheitsprüfungen für Endlager und Transporte. Einer Entscheidung kommt das Verfassungsgericht in Karlsruhe zuvor. Es gibt der Klage Töpfers statt, da eine Bundesweisung von einem Land stets zu befolgen sei. dpa
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