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Protest gegen Supermärkte auf KZ-Gelände

Berlin/Brüssel (dpa) — Die Proteste gegen Pläne, auf dem Gelände der ehemaligen Konzentrationslager Ravensbrück und Sachsenhausen, nördlich von Berlin, einen Supermarkt und ein Autohaus zu errichten, weiten sich aus. Am Wochenende protestierte das Koordinationskomitee der jüdischen Organisationen in Belgien in einem Schreiben an den deutschen Botschafter in Brüssel dagegen, daß das Gelände des ehemaligen Frauen-Konzentrationslagers Ravensbrück an eine Supermarktkette verkauft wurde. Es sei skandalös und empörend, wie mit den Erinnerungen an die Verbrechen des Dritten Reichs verfahren werde. Gegen die Pläne hatten unter anderem die Berliner Arbeitssenatorin und die Sinti und Roma scharfen Widerspruch erhoben. Auch die Bürgerbewegung „Demokratie Jetzt“ forderte Ministerpräsident Manfred Stolpe auf, alle der Landesregierung zur Verfügung stehenden Mittel auszuschöpfen, um einen sofortigen Baustopp zu erwirken. In einem Land, das für die Ermordung von Millionen Menschen verantwortlich sei, müsse das Gedenken an die Opfer wichtiger sein als der Gewinn. Der „unwürdige Supermarktbau“ müsse sofort abgebrochen werden. Der brandenburgische Kulturminister Hinrich Enderlein hatte sich gegen eine „unsachgemäße Gestaltung und Nutzung des Umfeldes ehemaliger Konzentrationslager“ ausgesprochen. Es werde über einen Baustopp verhandelt. Eine Expertengruppe „Mahn- und Gedenkstätten in Brandenburg“ wurde einberufen und soll zum Herbst Ergebnisse vorlegen.

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