Spechts Corona-Tagebuch #20: Wir sind immer noch da

Dass behinderte und alte Menschen derzeit so wenig sichtbar sind, gefällt Christian überhaupt nicht.

Es wird Zeit, die Angebote für behinderte Menschen wiederherzustellen, bspw. auch die Disko – natürlich mit entsprechendem Abstand. Bild: Christian Specht

27. April 2020

Es geht darum, dass Menschen mit Behinderung wieder sichtbarer werden.

Ich habe den Eindruck, dass Menschen mit Behinderung in der Gesellschaft gerade nicht mehr vorkommen. Viele trauen sich nicht mehr nach draußen, haben Angst.

Die ganzen Freizeitangebote finden nicht mehr statt. Die Lebenshilfe-Diskos zum Beispiel. Aber die Leute brauchen das.

Es gibt auch welche, denen das ganz Recht ist. Die sagen 'Jetzt haben wir unsere Ruhe von den alten und behinderten Leuten'.

Ich bin dafür, dass jetzt sehr schnell Regelungen für Menschen mit Behinderung getroffen werden.

Vielleicht könnte man eine Disko im Freien machen. Mit Abstand, so wie auf meinem Bild.

Protokoll: SAH

Christian Specht, Jahrgang 1969, ist politisch engagiert und setzt sich für mehr Mitwirkungsmöglichkeiten von Menschen mit Beeinträchtigung in den Medien ein. Er hat ein Büro in der taz. Während der Coronakrise muss er viel zuhause bleiben. Deshalb zeichnet er jetzt dieses Corona-Tagebuch für die taz.

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