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Unteilbare Menschenrechte?-betr.: "Hebron zu geschlossenem Militärgebiet erklärt", taz vom 23.8.91

betr.: „Hebron zu geschlossenem Militärgebiet erklärt“,

taz vom 23.8.91

Ich mag es nicht haben, daß solche Meldungen kommentarlos und folgenlos durchgehen: Eine ganze Stadt wird hier von israelischem Militär und Gush-Emunim-Siedlern übernommen, ihre palästinensischen Bewohner strategisch vertrieben. Für sie ist es längst fünf Minuten nach Zwölf. Aber das stört kaum einen.

Ich weiß natürlich warum: Arafat hat sich für Saddam erklärt, das sollen die Menschen Palästinas nun zu spüren bekommen, weil es das Beste ist, was uns passieren konnte.

Es ermöglicht auf bigotte Weise Schweigen dort, wo die Standards der Menschenrechte, der Siedlungsrechte, des Rechtes auf Wohnraum und unversehrte Lebenssphäre eben nicht so gelten dürfen wie in Serbien, in der Ukraine oder in Lettland. Hieß es nicht einmal, die Menschenrechte seien unteilbar? Hans Branscheidt,

medico international

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