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Vorerst keine Freilassung von Geiseln

■ Hisbollah-Führer stellt Bedingung: Israel soll zuerst alle Gefangenen freilassen

Beirut (dpa) — Hoffnungen, daß in Kürze weitere westliche Geiseln in Libanon freigelassen werden könnten, haben gestern einen Dämpfer erhalten. Der Generalsekretär der fundamentalistischen schiitischen Hisbollah erklärte, vor einer Freilassung aller arabischen Gefangenen in Israel werde keine weitere Geisel freikommen. Scheich Abbas Mussawi erklärte: „Der Schlüssel für die Lösung ist amerikanischer Druck auf Israel, die Gefangenen freizulassen. Außerhalb dieses Rahmens gibt es meines Erachtens keine Lösung.“ Die Hisbollah besteht vor allem auf der Freilassung eines ihrer Führer, des Scheichs Abdulkarim Obeid, den israelische Truppen im Sommer 1989 aus Süd-Libanon entführt haben. Israel hält noch etwa 350 schiitische und palästinensische Gefangene aus Libanon fest.

Der Vorsitzende des Obersten Schiitenrats, Scheich Schamseddin, erklärte, nach seinen Informationen seien sechs der sieben in Libanon vermißten israelischen Soldaten tot. Israel will die restlichen libanesischen Gefangenen erst freilassen, wenn es die sechs vermißten israelischen Soldaten lebendig oder tot zurückerhält oder zumindest Informationen über sie bekommt.

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