5.000 StudentInnen mehr an den Fachbereichen der Humboldt-Uni

Berlin. »Es wird eng werden in unserer Universität.« Das befürchtet Peter Müller, Direktor für Studienangelegenheiten an der Humboldt-Uni. »Mit geschätzten 22.000 Studenten haben wir so viele wie noch nie«, sagte er gestern auf der Eröffnungsveranstaltung zum »Tag der offenen Tür«. Ab Oktober könne zwischen 134 verschiedenen Fächern gewählt werden — die Einschreibungsverfahren laufen zur Zeit. Doch sei die Hochschule nun an die Grenze ihrer Auslastung gekommen.

Die Universität habe sich für das kommende Semester »allerhand vorgenommen«, sagte Müller. Zu DDR- Zeiten hatte Berlins traditionsreiche Universität 17.000 Studenten. Jetzt fehlten »Lehrräume an allen Ecken und Enden«. Der Zugang zu 40 der angebotenen Studiengänge mit insgesamt 2.900 Plätzen müsse in diesem Jahr erstmalig durch einen Numerus clausus beschränkt werden.

Für die restlichen Studiengänge könnten sich die Abiturienten frei einschreiben. Müller rechnet mit über 5.000 Neuimmatrikulationen. Etwa zehn Prozent der Erstsemester kämen aus den alten Ländern. Die Humboldt-Uni habe im Gegensatz zu den West-Hochschulen ihre Plätze selbst und nicht zentral zugeteilt. »Wir mußten Quoten aus ost- und westdeutschen Abiturienten bilden«, erläuterte der Direktor. Den größten West-Andrang gab es bei der Veterinärmedizin: 55 Prozent kommen aus den alten Bundesländern.

Neben dem erweiterten Studienangebot und den veränderten Studienformalien habe sich auch der Lehrkörper deutlich verändert, sagte Müller. Das Gewicht verlagere sich hin zu neuberufenen Professoren und Dozenten. Weitere Berufungsverfahren liefen und lägen zur Entscheidung beim Wissenschaftssenator. dpa