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Die eherne Büste Albert Einsteins wurde vom Sockel geklaut

Berlin. Die Antiquitätendiebe, die sich in der Nachfolge staatlicher Plünderungen in den neuen Bundesländern aus Kirchen und Museen bedienen, machen auch vor der Relativitätstheorie nicht Halt. Sie drangen dieser Tage oder Nächte ungesehen in den Garten der Archenhold-Sternwarte in Berlin-Treptow ein und klauten die eherne Büste von Albert Einstein.

Es handelt sich um eine leicht stilisierte Bronze, die auf einem Steinsockel befestigt war. Von dort aus blickte Einstein mit eher langgezogener Mine und engstehenden, traurigen Augen über den Rasen. Die Bildhauerin Jenny Wiegmann-Mucchi hatte ihn 1962 so gegossen, weil das dem damaligen Gestaltungsstil der nur abgemilderten, weichen Abstraktion entsprach. Die Büste sollte eigentlich an die Freundschaft zwischen dem Gründer der Sternwarte, F. S. Archenhold, und dem Wissenschaftler erinnern, der an diesem Ort 1915 seinen ersten Berliner Vortrag über die Relativitätstheorie gehalten hat.

Die Diebe versuchten, so Direktor Herrmann, ebenfalls den in Bronze gegossenen Kopf von Johann Gottfried Galle zu entwenden. Galle hatte 1846 am Himmel über Berlin den Planeten Neptun ausgemacht. Galle blieb haften — was aus dem Physiker Einstein wurde, steht bis auf weiteres in den Sternen. plu

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