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ABM: 100 statt 90 Prozent Zuschuß für ostdeutsche Frauen

Berlin (dpa/taz) — Frauen in den neuen Bundesländern, die an Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (ABM) teilnehmen, sollen nach wie vor 100 Prozent ihres vorherigen Arbeitsentgeltes erhalten. Das teilte gestern der Chef der Bundesanstalt für Arbeit, Heinrich Franke, mit. Erst vor kurzem hatte seine Behörde beschlossen, daß es für ABM-Beschäftigte nur noch Zuschüsse in Höhe von 90 Prozent des bisherigen Verdienstes geben wird. Besonders Frauenpolitikerinnen hatten gegen diese neuen Sparmaßnahmen protestiert. Sie hatten auf die überproportionale weibliche Erwerbslosenquote in den neuen Ländern verwiesen. Sie liegt inzwischen bei 14,6 Prozent, bei den Männern bei 9,6 Prozent — fast 60 Prozent der ostdeutschen Arbeitslosen sind mittlerweile Frauen. Bei der Vermittlung von Arbeit, ABM und Weiterbildung rangieren sie dagegen weit hinter den Männern.

Franke hat sich die Diskriminierung der Frauen auf dem Arbeitsmarkt offenbar zu Herzen genommen. Der Übergang von der „Kommandowirtschaft“ in die „soziale Marktwirtschaft“ treffe die alleinerziehenden Frauen besonders hart, stellte er fest. Die Arbeitsämter im Osten wies er an, dem Prozeß der „Desintegration“ von Frauen mit allen Mittel entgegenzuwirken. So soll bei der Arbeitsvermittlung auf Geschlechtsneutralität geachtet, ABM und Weiterbildung von Frauen stärker gefördert werden.

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