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Atomstaat Frankreich zweigt jetzt mehr Geld an Versicherungen ab

Paris (afp/taz) — Die Versicherungsprämien der meist staatlichen französischen Atombetriebe sind drastisch erhöht worden. Wie die französischen Versicherer in ihrem jüngsten Mitteilungsblatt bekanntgaben, wurde die Deckungsvorsorge für die Atomfirmen um das Zwölffache erhöht und der Mindestsatz von 50 Millionen Francs (15 Millionen Mark) auf 600 Millionen Francs (180 Millionen Mark) heraufgesetzt. Die neue Regelung beruht auf einem im Frühjahr verabschiedeten Gesetz und entspreche der internationalen Vereinbarung über die Entschädigung der Opfer von Atomunfällen, die Frankreich unterzeichnet hat.

Betroffen sind ein Dutzend großer Unternehmen wie der Betreiber der Wiederaufarbeitungsanlage La Hague COGEMA, der weltweit größte Atomstromproduzent und Staatskonzern EDF, sowie die Atomenergiebehörde CEA. Darüberhinaus haben sich für die Atomtransporteure die Versicherungsprämien nach der Neuregelung im Schnitt vervierfacht. Bei einem Atomunfall während des Transports ist die Haftung des Transportunternehmens für Schäden aber immer noch rund 45 Millionen Mark beschränkt.

In der Bundesrepublik müssen AKW-Betreiber bislang nur Unfallschäden bis 500 Millionen Mark selbst versichern. Schäden bis zu einer Milliarde versichert dann der Staat. Größerere Schäden sind überhaupt nicht versichert. ten

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