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Deutsche Bank gibt Südafrika dicken Kredit

Frankfurt/Main (dpa/taz) — Die Kapitalblockade gegen die Republik Südafrika ist gefallen. Erstmals nach sechs Jahren kann sich das Land mit einer Staatsanleihe wieder Geld am internationalen Kapitalmarkt besorgen — und wird von den Banken, allen voran die Deutsche Bank, auch prompt bedient. Ein Bankenkonsortium unter Führung der Frankfurter Deutschbänker hat bereits eine Anleihe über 300 Millionen DM für die Kap-Republik aufgelegt.

Wie das Geldinstitut gestern mitteilte, wird der Kredit zur Tilgung einer im Dezember fälligen Anleihe über 200 Millionen DM verwendet. „Der Restbetrag dient der Finanzierung sozialer Entwicklungsaufgaben“, hieß es weiter. Die Anleihe ist mit einer Laufzeit von fünf Jahren, einem Verkaufskurs von 100 Prozent und einer Effektivverzinsung von 10,5 Prozent ausgestattet.

Die Befreiungsbewegung Afrikanischer Nationalkongreß (ANC) hatte Ende August mit scharfer Kritik auf das Bekanntwerden der Umschuldungsverhandlungen reagiert. Damals warnte der ANC, der Prozeß des Übergangs vom Apartheidsystem zu einem demokratischen Staat gerate in Gefahr, falls Südafrika wieder Zugang zu den internationalen Geldmärkten erhalte, bevor eine Interimsregierung eingesetzt sei. Südafrikas Außenschulden waren 1985 bei knapp 14 Milliarden Dollar eingefroren worden, im März 1987 wurden im Rahmen einer Umschuldung die Rückzahlungen wiederaufgenommen.

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