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Straßenschlacht gegen AusländerInnen

Dresden (taz) — Seit Dienstag terrorisieren bis zu 600 Deutsche ein Wohnheim für mosambikanische und vietnamesische ArbeiterInnen in Hoyerswerda bei Cottbus. Sie werfen mit Molotowcocktails und Pflastersteinen. Als sich Mosambikaner auf der Straße wehrten, schlugen Deutsche mit Ketten, Baseballschlägern und Flaschen zu. Augenzeugen sprachen gegenüber der taz von einer Straßenschlacht. Erst am dritten Tag hatte die Polizei eine Hundertschaft zum Schutz des Heimes aufgeboten und die Straße geräumt. Anlaß war ein Überfall von acht Rechtsextremisten auf vietnamesische StraßenhändlerInnen am Dienstag. Als die Polizei kam und drei Randalierer festnahm, „begaben“ sich, wie es bei der Polizei hieß, etwa 40 Jugendliche zum Wohnheim und randalierten.

Während vor dem Wohnheim der Straßenkrieg tobte, versuchte Landrat Wolfgang Schmitz (CDU) vergebens, mit der Menge ins Gespräch zu kommen. Die Polizei habe, wie Augenzeugen berichten, „anfangs nur sehr zaghaft eingegriffen“. Während ihres Einsatzes sei die Polizei auch von PassantInnen behindert worden, die an ihrer Sympathie für die Randalierer keinen Zweifel ließen. 49 Jugendliche wurden zugeführt, davon 12 vorläufig festgenommen. Nach Angaben der Polizei hätten Jugendliche erklärt, sie würden „solange weitermachen, bis die Ausländer weg sind“. Auch für den gestrigen Abend erwartete die Einsatzleitung weitere Angriffe auf das Wohnheim.

Die in dem zwölfgeschossigen Plattenbau gemeinsam mit Deutschen untergebrachten Menschen arbeiten vorwiegend in der Braunkohleindustrie. Noch bis Herbst laufen die DDR-Verträge, dann sollen die AusländerInnen nach Hause geschickt werden. Manfred Böttger, Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/Grüne, erklärte, nun sei „endgültig die Alarmschwelle überschritten“. Jede Verharmlosung rechtsradikaler, fremdenfeindlicher Übergriffe müsse jetzt ein Ende haben. dek

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