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Massenschlägerei Rostock-Bremen

■ Fußballfans lieferten sich Straßenschlacht vor Punktspiel / Polizei überrascht

Für die Polizei völlig überraschend kam es am Samstag vor dem Bundesliga-Punktspiel zwischen Werder Bremen und Hansa Rostock (siehe S. 24) zu einer Massenschlägerei zwischen Fußball-Fans in der Innenstadt und an der Sielwallkreuzung. Sechs BremerInnen mußten mit zum Teil erheblichen Verletzungen zur ambulanten Behandlung ins Krankenhaus eingeliefert werden. Mehrere Schaufensterscheiben gingen zu Bruch, und 25 Jugendliche, vorwiegend Rostocker Fans, wurden vorübergehend festgenommen.

Der Rostocker Fan-Zug war bereits um 7.30 Uhr in den Hauptbahnhof eingelaufen. In Rotenburg hatte es bereits einen unplanmäßigen Halt gegeben, weil der Schaffner mehrere Fans ohne Fahrkarte von der Polizei aus dem Zug holen ließ.

Nachdem die Rostocker Fangruppe in der Bremer Lloydpassage auf rund 100 angewachsen war, flogen Flaschen, und die Schlägerei begann. Während des Fußballspiels stellte die Polizei am Weserstadion dann noch zwei Abschußgeräte mit Leuchtmunition sicher.

Nach dem Abpfiff wurden die Rostocker Fans von Polizeiketten zum Bahnhof zurückbegleitet, um Übergriffe von drohend aufmarschierten Werder-Fans zu verhindern. Trotzdem kam es immer wieder zu Zwischenfällen. „Dabei habe ich schlimme Dinge gesehen, die mit dem Fußball absolut nichts zu tun haben“, zeigte sich Werder-Manager Willi Lemke tief enttäuscht von den Ausschreitungen. Erst mit der Abfahrt des Zuges um 19.12 Uhr in Richtung Rostock war die Konfrontation beendet.

Am späten Abend griff die Polizei dann aber noch einmal ein, als Fans des Hamburger SV vom Bundesligaspiel aus Dortmund zurückkehrten. Sie hatten in Bremen eine Zwischenstation eingelegt, um sich dort mit Werder- Fans zu einer offensichtlich verabredeten Prügelei zu treffen. Bis zur Weiterfahrt um 22.17 Uhr gab es viele blaue Flecken und im Bahnhof ging eine Scheibe kaputt. taz/dpa

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