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Frauenverband als Partei?

■ Auch der UFV muß über Zukunft entscheiden

Berlin (taz) — Verein oder Partei? Auch der Unabhängige Frauenverband (UFV) muß sich bis zum 3.Oktober entscheiden, in welcher organisatorischen Form er weiterleben will. Eine Fusion mit der Initiative Frieden und Menschenrechte, Demokratie Jetzt und Teilen des Neuen Forums zur politischen Vereinigung Bündnis 90 stand nie ernsthaft zur Debatte. Schließlich wurde der UFV deswegen aus der Taufe gehoben, weil sich frauenpolitisch bewußte und aktive Frauen in der Bürgerbewegung ständig übergangen gefühlt hatten. „Wenn wir jetzt in einem Bündnis aufgehen, sind wir nach wie vor das fünfte Rad am Wagen“, so UFV-Öffentlichkeitsreferentin Körzendörfer. „Von außen können wir besser Druck machen.“

Ob die Autonomie in die Satzung eines (gemeinnützigen) Vereins oder in das Statut einer wählbaren politischen Vereinigung gegossen werden soll, darüber wird der UFV Ende September auf seinem 3. Außerordentlichen Kongreß entscheiden. Gegen eine Partei sprechen die erforderlichen hierarchischen Strukturen, die der bisherigen Basisdemokratie entgegenstehen. Auch wird bei den ostdeutschen Frauen ein gewisser Abschreckungseffekt befürchtet. „Beim Wort Partei sind viele schon bedient“, befürchtet Marinka Körzendörfer. Dabei tendiert sie selbst inzwischen mehr zur politischen Vereinigung, weil ein Verein in den Parlamenten „nicht so gut stören“ kann, leicht mit Karnickelzüchten assoziiert und „politisch nicht so ernst genommen“ wird.

Am kommenden Wochenende soll in Weimar aber nicht nur über den zukünftigen Status des UFV abgestimmt werden. Der schätzungsweise 1.000 Mitfrauen zählende Verband will dann auch entscheiden, ob er sich nach Westen, also gen alte Bundesländer öffnen will. Zumindest in Bayern und Nordrhein-Westfalen harren schon Interessentinnen darauf, endlich ihren Landesverband aus der Taufe heben zu dürfen. uhe

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