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Leihgabe mit Köpfchen

■ MSV Duisburg — Schalke 04 2:0

Duisburg (dpa/taz) — Wer Tore schießen will, darf nicht denken, lautet eine verbreitete Fußball-Mär, die Schalker Leihgabe im Trikot des MSV Duisburg, Wladimir Ljuty, strafte sie Lügen. „Ich habe ans Training und die Spiele in Schalke zurückgedacht. Und da ist mir eingefallen, daß Jens Lehmann ein Torwart ist, der gern einmal ein bißchen weiter vor der Torlinie steht.“ Aus 18 Metern lupfte der Sowjetbürger in der 20. Minute den Ball ins Schalke- Tor und erzielte damit die 1:0-Führung für die Gastgeber.

Und auch am zweiten Tor war der überragende Ljuty, dem es eine besondere Wonne war, Schalkes Coach Ristic, der ihn in Gelsenkirchen ausgemustert hatte, ein Schnippchen zu schlagen, beteiligt. In der 51. Minute wurde er an der Strafraumgrenze gefoult, Torjäger Tönnies ließ mit seinem knallharten Freistoß aus 16 Metern Entfernung ins rechte obere Eck Torwart Lehmann keine Chance.

In der über weite Strecken nervösen und hektischen Partie wirkte Schalke vor 31.000 Zuschauern im Angriffsspiel — vor allem in den ersten 45 Minuten — zwar etwas durchdachter, vermochte aber seine Torchancen nicht zu nutzen. Das zweite Tor kurz nach Wiederbeginn nahm dann den Gästen ihren Schneid. Ihr Druck ließ nach, der Spielfluß auch.

Während Schalke durch die Niederlage auf den 12. Rang zurückfiel, rückte der Aufsteiger MSV Duisburg in einem großen Sprung auf den fünften Tabellenplatz vor. „Wir werden noch immer von der Euphorie getragen. Irgendwann kommt sicher ein Einbruch. Hoffentlich ist er nur von kurzer Dauer“, meinte Tönnies, der mit sieben Treffern die Torjägerliste der Bundesliga anführt.

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