piwik no script img

Niedrigere Wahl- beteiliung absehbar

■ Briefwahl nur zögerlich

Vier Tagen vor den Bürgerschaftswahlen in Bremen zeichnet sich eine niedrigere Wahlbeteiligung ab. Erste Hinweise in diese Richtung entnimmt das Statistische Landesamt der bislang verhältnismäßig gering wahrgenommenen Briefwahl. Die Indizien in Zahlen: Während 1987 bereits 51.878 BremerInnen Briefwahlunterlagen angefordert hatten, sind es bislang nur 43.647 Wählerinnen, das sind lediglich 10,3 Prozent der Wahlberechtigten. Insbesondere in den sozial schwachen Gebieten, so eine erste Tendenz, die die Statistiker festgestellt haben, ist die Briefwahl stark rückläufig. In Schwachhausen, Oberneuland und Horn-Lehe dagegen gibt es keine einschneidenderen Änderungen im Wahlverhalten.

Probleme hatten die Organisatoren der diesjährigen Bürgerschaftswahl, um genügend Wahlhelfer zu bekommen. Bis in die letzten Tage hinein mußten Amtsleiter Bremer Behörden mit der Bitte um Amtshilfe angesprochen werden. Erst jetzt ist gesichert, daß die WählerInnen in den Wahllokalen auf genügend Personal trifft. „Es gab Schwierigkeiten wie nie zuvor“, stöhnte der Chef des Statistischen Landesamtes, Volker Hannemann noch gestern.

Der Landeswahlleiter Dieter Matthey beruhigte gestern schon einmal prophylaktisch alle BremerInnen, die durch ausführliche Statistiken schon am Wahlabend das Wahlgeheimnis gefährdet sehen. „Nicht gefährdet“, beruhigte Matthey. Die Extrauswertungen, die Aufschluß über das Stimmverhalten geben sollen, werden in insesamt 30 Urnenwahlbezirken in Bremen durchgeführt. Dadurch soll ein repräsentativer Querschnitt für das Land Bremen erreicht werden, aus dem erkennbar wird, wer bei diesen Wahlen aus welchen Gründen welche Partei gewählt hat.

Die WählerInnen in Obervieland müssen sich kurzfristig umstellen. Die Wahl findet nicht wie üblich in dem Asbestverseuchten Schulzentrum, sondern nebenan im Gemeinschaftszentrum statt.

hbk

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen