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PLO schickt Unterhändler in die USA

■ Bemühungen um gemeinsame Haltung zur Nahost-Konferenz/ Khaddumi für Teilnahme trotz „schmerzlicher Kompromisse“

Algier (ap) — Die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) will mit der amerikanischen Regierung noch einmal über ihre Mitwirkungsmöglichkeiten bei der für Oktober geplanten Nahost- Konferenz beraten. Am Rande der Sitzung des Palästinensischen Nationalrats in Algier kündigte PLO- Sprecher Ahmed Abdel Rahman am Montag abend an, die beiden Delegierten Faisal Husseini und Hanan Aschrawi aus Ostjerusalem würden in dieser Woche zur Fortsetzung ihrer Gespräche mit Außenminister James Baker nach Washington oder New York fliegen.

Unklar blieb am Dienstag, ob Husseini und Frau Aschrawi zu den Teilnehmern der Sitzung des Nationalrats gehören. Die israelischen Behörden haben für diesen Fall ein strafrechtliches Verfahren gegen sie angekündigt, da den Bewohnern im Ostteil Jerusalems oder der besetzten Gebiete Kontakte zur PLO gesetzlich untersagt sind.

Während der Beratungen des aus 468 Mitgliedern bestehenden Nationalrats zeichnete sich am Dienstag ein möglicher Erfolg von PLO-Chef Jassir Arafat bei dem Bemühen ab, die rivalisierenden Fraktionen für eine gemeinsame Haltung zu der von den USA vermittelten Friedensinitiative zu gewinnen. „Außenminister“ Faruk Khaddumi, der als Mitglied der Widerstandsorganisation Fatah dem radikalen Flügel der PLO zugerechnet wird, sagte nach einer Sitzung hinter verschlossenen Türen, die PLO habe keine andere Wahl, „als sicherzustellen, daß die Palästinenser bei der Nahost-Friedenskonferenz vertreten sein werden — ungeachtet der schmerzlichen Kompromisse, die damit verbunden sein könnten“. Die PLO müsse sich den veränderten internationalen Beziehungen anpassen.

Die Einzelheiten für eine Mitwirkung der Palästinenser an der Friedenskonferenz stehen bislang noch nicht fest. Die israelische Regierung will weder PLO-Mitglieder noch Palästinenser aus dem annektierten Ostteil Jerusalems oder aus anderen Staaten als Teilnehmer der geplanten Konferenz zulassen. Der dem 15köpfigen Exekutivkomitee der PLO angehörende Jassir Abed Rabbo äußerte die Erwartung, daß der voraussichtlich bis Donnerstag tagende Nationalrat Richtlinien für eine Beteiligung der Palästinenser festlegen wird.

Seitens der radikalen „Volksfront für die Befreiung Palästinas“ (PFLP) forderte deren Chef George Habasch, den US-Friedensplan für den Nahen Osten zurückzuweisen. Statt dessen sprach er sich für die Formulierung eines „Kampfprogrammes“ aus, das dem „israelischen Feind wirtschaftlich, menschlich und materiell Schaden zufügen“ solle. Auch Vertreter der prosyrischen palästinensischen Rettungsfront, die im Gegensatz zur PFLP nicht Mitglied der PLO ist, lehnten auf einer Pressekonferenz in Damaskus die Friedensinitiative ab. Die in den besetzten Gebieten operierende fundamentalistische Hamas- Bewegung sprach dem Exilparlament das Recht ab, im Namen der Palästinenser Beschlüsse zu fassen.

In einer in Amman veröffentlichten Erklärung werden ferner die Bemühungen der USA für das Zustandekommen der Nahost-Konferenz verurteilt. Auf der Konferenz solle lediglich ein Staat Großisrael vom Nil bis zum Euphrat geschaffen werden. Hamas gehört nicht der PLO an und lehnt jeden Kompromiß mit Israel ab.

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