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»Scarlett« ist was für »ältere« Kundinnen«

■ »Vom Winde verweht«, Teil 2, jetzt im Buchhandel

Weihnachten steht vor der Tür. Das entsprechende Geschenk ist seit gestern in den Buchhandlungen erhältlich: Vom Winde verweht, die 2. Folge.

Margaret Mitchell schrieb zehn Jahre an Gone with the Wind, Alexandra Ripley, deren ebenfalls 1.000 Seiten schwere Fortsetzung mit dem schlichten Titel Scarlett seit gestern erhältlich ist, schaffte diese Mammutleistung hingegen in nur 18 Monaten. Viel Geld stimuliert. Der Bestseller aus der Zeit bewegte schon damals die Gemüter und ließ die Kassen klingeln. Darauf baut man auch heute wieder. Nicht umsonst hat Warner Books für die Fortschreibung rund fünf Millionen Dollar hingeblättert. Mit über einer Million Mark für die Übersetzungslizenz stehen auch die Deutschen nicht popelig da.

Die Buchhandlung Kiepert in der Hardenbergstrasse sprach von einer extrem großen Resonanz. In vier Stunden wurden etwa 50 Exemplare verkauft. Die Käufer waren vorwiegend »ältere, weibliche Kunden«. In der Zweigstelle in der Friedrichstraße war man erfreut über das große Interesse der Ostberliner, bei denen die Neugierde über den Geldbeutel siegte. 48 Mark ist ein stolzer Preis, und für manchen, von dessen vormaligen Leben in der DDR ohnehin schon viel »verweht« ist, blieb es beim Blättern im Fortsetzungswerk.

Es stellt sich heute, wie auch schon 1936, im Erscheinungsjahr von Gone with the Wind, die Frage nach den Gründen für den Erfolg. Zu Zeiten von Margaret Mitchell sprach man von soziologischen Gründen. Diese könnten auch heute entscheidend sein, wo viele versuchen, alte Werte in ihre veränderten Lebensbedingungen hinüberzuretten. wahn

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