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Hoyerswerda im Sinn

Bitte den strengen Herrn

Hans-Georg von Bock und Polach (49), Oberstaatsanwalt mit Zuständigkeit für politisch motivierte Straftaten, verläßt Bremen — für ein halbes Jahr. Seit mehr als zwölf Jahren verfolgt er in Bremen gleichermaßen enthusiastisch linke Rathausbesetzer wie rechte Ordensverkäufer. An seiner neuen Tätigkeit bei der Staatsanwaltschaft Rostock reizt ihn besonders die Verfolgung von Rechtsradikalen. Von Bock: „Erschreckend ist es, wenn in Hoyerswerda ganze Familien auf dem Balkon stehen und rechtsradikale Straftaten beklatschen.“

Bei den jungen Skinheads registriert von Bock den völligen Verlust der früheren Orientierung, der sie für den Rechtsradikalismus anfällig mache. Auch die wirtschaftliche Krise spielt in seinen Augen eine Rolle: Wer seine Existenz bedroht sieht, tritt nach unten.

Aber auch auf alte Akten wird von Bock seine Rostocker Arbeitstage verwenden müssen. Er ist zuständig für die Rehabilitation von Opfern der politischen DDR-Justiz. och

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