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Männerschweiß

Hamburg (dpa) — Androstenon, ein von Männern abgegebener Geruchsstoff, wirkt auf Frauen mal eher abstoßend, mal eher anziehend. Die Wirkung hängt davon ab, an welchem Punkt ihres Menstruationszyklus eine Frau sich gerade befindet. Zum Zeitpunkt des Eisprungs, wenn biologisch die größte Empfangsbereitschaft vorhanden ist, wird Androstenon als besonders anziehend empfunden. Während der übrigen Zyklusphasen wird der Geruch dagegen eher als unangenehm empfunden. Das haben jetzt Versuche einer Arbeitsgruppe um Gerd Kobal ergeben, der Professor für physiologische Pharmakologie an der Universität Erlangen ist. Bei Tests mit etwa 30 Frauen zeigte sich nur beim Androstenon, einem Abbauprodukt männlicher Sexualhormone, diese Änderung in der subjektiven Wahrnehmung. Andere Gerüche wurden durchgehend immer als angenehm oder unangenehm beschrieben. „Androstenon ist damit der beste Kandidat, daß es auch beim Menschen Sexual-Pheromone gibt“, sagte Kobal der 'dpa‘. Sexual-Pheromone sind aus dem Tierreich bekannt. Sie wirken als Lockstoffe zur Partnerfindung; ohne sie wäre eine Fortpflanzung oft nur unter großen Schwierigkeiten möglich. Inwieweit das von Männern ausgeschwitzte Androstenon auf Frauen wirklich anlockend wirkt und womöglich ihr Verhalten beeinflußt, bedarf aber noch weiterer Untersuchungen.

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