Kein Müllschweinchen?

■ Betr.: „Die Mülltonne der Umweltsenatorin“ — taz-bremen vom 26.9.91

Vorschnelle Verurteilungen sind gang und gäbe; stimmen müssen sie deshalb noch lange nicht. Ein kleines Beispiel: 15 kg Zement sind angeblich in meinem Mülleimer gefunden worden; aus meinem Haushalt stammen sie nicht. Der Umbau meines Hauses ist seit geraumer Zeit beendet. Im September hat niemand aus meinem Haushalt mit Zement hantiert, geschweige denn in den Mülleimer geworfen.

Da ich meinen Mülleimer, nachdem ich ihn an die Straße gestellt habe, nicht Tag und Nacht bewache oder abschließe, kann ich das natürlich nicht beweisen, stimmen tut die Behauptung der Bremer Müllbande trotzdem nicht.

Ich trenne seit Jahren Glas und Papier; mein Mann und mein Sohn können davon ein Lied singen, weil sie es wöchentlich zu den entsprechenden Containern zu bringen haben. Auch sie fühlen sich von einer derartigen Berichterstattung diskreditiert.

Ich habe vor Jahren mit meinen Nachbarn gemeinsam einen Komposthaufen für Grünabfälle im Garten eingerichtet. Dorthin wandern die Grünabfälle. Küchenabfälle trenne ich zur Zeit tatsächlich nicht; hier warte auch ich auf die Einführung der Bio-Tonne im Peterswerder.

Eva-Maria Lemke-Schulte

Senatorin für Umweltschutz und Stadtentwicklung