Weltweite Kampagne: „Rettet die Erde“

Bonn (afp) — Der internationale Umweltschutzverband „Friends of the Earth“ (Freunde der Erde) hat am Montag zeitgleich in 20 Ländern eine Aktionskampagne „Rettet die Erde“ gestartet. Der Vorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Hubert Weinzierl, forderte in Bonn angesichts der bedrohlichen Lage der Erde eine „ökologische Weltrevolution“. „Es wird viel über die Umwelt geredet, aber de facto herrscht Stillstand in der Umweltpolitik, national wie international“, kritisierte er. Es gehe nicht länger an, daß 20 Prozent der Weltbevölkerung in den reichen Industrieländern weiterhin 80 Prozent der Energie verbrauchten. Auf dem UN-Umweltgipfel 1992 müßten deshalb gerade die westlichen Politiker weitreichende Sparkonzepte für den Ressourcenverbrauch vorlegen. Weinzierl warnte, durch den Raubbau an der Natur gingen jedes Jahr 24 Milliarden Tonnen Ackerkrume verloren — eine Fläche so groß wie sämtliche Weizenfelder Australiens. Der Kohlendioxid-Anteil in der Atmosphäre sei in den letzten 150 Jahren um 25 Prozent angestiegen — das „Treibhaus Erde“ erwärme sich weiter. Trockenheiten würden zu Ernteeinbußen und Hungersnöten führen, durch den Anstieg des Meeresspiegels drohe eine Überflutung weiter Gebiete in Asien, aber auch in Europa. Völkerwanderungen und Verteilungskämpfe wären die Folge. Der BUND-Vorsitzende appellierte an die Bürger, sich an der Aktion „Rettet die Erde“ zu beteiligen. Geplant sei z.B. eine Postkartenaktion zur UN-Umweltkonferenz. Aber auch im Alltag könne jeder etwas zur Rettung der Erde beitragen, etwa durch Verzicht aufs Autofahren oder bei der Abfallvermeidung.