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Giftgas-Manager sollen in den Knast

■ Staatsanwalt fordert Haftstrafen für drei leitende Angestellte der Imhausen Chemie

Mannheim (ap/taz) — Mehrjährige Haftstrafen hat die Staatsanwaltschaft gestern im Prozeß gegen drei ehemals leitende Angestelle der Lahrer Firma Imhausen Chemie gefordert. Nach Ansicht der Anklagebehörde ist dem Diplomchemiker Eugen Lang und dem Ingenieur Friedrich Schöffel in dem Verfahren von dem Mannheimer Landgericht nachgewiesen worden, daß sie als Mittäter bei der Planung und Errichtung einer Giftgasanlage im libyschen Rabta beteiligt waren. Der Chefkonstrukteur Rüdiger Berndt habe sich als „Gehilfe an der Schwelle zur Mittäterschaft“ betätigt, sagte Staatsanwalt Jürgen Dopfer.

Der Vertreter der Anklage beantragte, die über 600.000 DM, die Lang als Belohnung für seine Mitwirkung an dem Geschäft erhielt, einzuziehen, ebenso die 136.000 DM, die auf Konten Schöffels gefunden wurden. Von den drei angeklagten Chefkonstrukteuren war nach Ansicht Dopfers der als Projektleiter fungierende Chemiker Eugen Lang die maßgebliche Kraft. Auch an den Versuchen, das Giftgasprojekt „Farma 150“ in Libyen zu verschleiern, sei Lang beteiligt gewesen. Daß es sich bei „Farma 150“ um eine Kampfstoff-Fabrik mit Standort im libyschen Rabta handelte, habe Lang bereits zum Jahreswechsel 1984/85 gewußt. „Der Tod Hunderttausender war ihm aber weniger wichtig als der eigene Vorteil.“ Für Lang sei daher eine Freiheitsstrafe an „der oberen Grenze“ der rechtlich möglichen Drei-Jahres-Haft angemessen. Dopfer beantragte für den Diplomchemiker eine Haftstrafe von zwei Jahren und neun Monaten.

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