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Thema heute: Sturzflug der Sozialdemokratie?

Es steht nicht gut um die Sozialdemokratie in Ost und West: Schwere Wahlniederlagen beuteln die Genossen in einstigen Hochburgen wie Schweden, und unaufhaltsame Aufstiegstrends brachen abrupt weg, wie in Bremen vergangenen Sonntag. Charismatiker wie Frankreichs Mitterrand und Spaniens Gonzalez stürzen durch Filzverdächte in der Publikumsgunst, und Griechenland hat sich noch nicht vom Schock der Korruptionsaffären um Papandreou erholt.

In Italien biegen die Wählerströme der einst mächtigen Kommunisten nicht mehr wie bisher machtvoll zu den Sozialisten und Sozialdemokraten ab, sondern fließen immer stärker den Christdemokraten und Grünen, aber auch separatistischen, ausländerfeindlichen Gruppierungen wie den oberitalienischen „Ligen“ zu.

Geraten die Sozialdemokraten in den Zerfallsstrudel des Kommunismus? Der Schock sitzt um so tiefer, als noch bis vor wenigen Jahren, teilweise noch vor wenigen Monaten die Sozialdemokratie zumindest dort am höchsten gehandelt wurde, wo es um die Transformation der einst realsozialistischen Systeme in eine westliche Gesellschaftsform ging. Doch auch dort scheint das Wort „Sozialdemokratie“ mittlerweile eher zur Bedeutungslosigkeit zu verkommen.

Sanierungskonzepte sind nicht in Sicht, weder ideologisch noch propagandistisch. Die Prognosen reichen von der „zyklischen Konsenskrise“ bis zum „definitiven Ende der Idee Sozialdemokratie“.

Die Gründe für den Absturz der sozialdemokratischen und ihnen verwandten Parteien sind recht unterschiedlich, die Perspektiven in vielen Fällen konträr. Eurotaz analysiert die Ursachen für die sich ausbreitende Krise und stellt Phantasien für die Zukunft der Sozialdemokratie vor.

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