: Demonstration gegen Ausländerhaß
■ 1.000 zogen aus Protest gegen den Brandanschlag nach Schwachhausen
Rund 1.000 BremerInnen waren gestern am späten Nachmittag zum Ziegenmarkt gekommen, um gegen Ausländerfeindlichkeit und Faschismus zu demonstrieren. Spontan wurde die Demonstration vom Marktplatz bis zur Schwachhauser Heerstraße 110 verlängert. Dort war in der Nacht zuvor gegen das Flüchtlingswohnheim ein Brandanschlag verübt worden war (siehe unten).
„Schaut nicht länger weg, greift ein gegen rassistische und faschistische Gewalt — offene Grenzen für alle“, stand auf dem Transparent, das mit Musik, Trillerpfeifen und Sprechchören vorneweg getragen wurde. Aus dem bunten Demozug, dem sich viele Jugendliche, aber auch deutsche und ausländische Erwachsene angeschlossen hatten, war immer wieder die Parole zu hören: „Nazis vertreiben, Ausländer bleiben! „ Vor dem Rathaus hieß es: „Lieber Ausländer rein, Klaus raus!“
Die Idee zur Demo kam von SchülerInnen des Schulzentrums Hamburger Straße. Sie hatten im Unterricht über die Angriffe auf AusländerInnen in Hoyerswerda und das Dritte Reich diskutiert und beschlossen, neben der Demonstration am Nachmittag am Vormittag einen Projekttag zum Thema Fremdenfeindlichkeit zu veranstalten.
Solidaritätserklärungen für die überfallenen AsylbewerberInnen in der Schwachhauser Heerstraße kamen gestern nachmittag von der Schwachhauser SPDund von den Grünen. Während die SPD- Ortsvereine den Anschlag als „versuchten Mord“ werteten, riefen die Grünen zu einer Mahnwache am Samstag, 12 Uhr vor der Schwachhauser Heerstr. 110 auf. ubu
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen