piwik no script img

Mobutu will kein „Monster“ sein

Kinshasa (ap/afp) — Zaires Präsident Mobutu Sese Seko hat am Mittwoch die Ernennung des Oppositionspolitikers Etienne Tshisekedi zum Ministerpräsidenten wieder zurückgenommen. Mobutu begründete diesen Schritt bei einem Treffen mit westlichen Botschaftern damit, daß der erst am Dienstag von ihm ernannte neue Regierungschef ihn beleidigt habe, und teilte den Diplomaten mit, er werde möglicherweise demnächst einen anderen prominenten Oppositionellen, Nguza Karl I Bond, zum neuen Ministerpräsidenten Zaires ernennen.

Tshisekedi hatte Mobutu am Mittwoch in einem Interview mit dem belgischen Fernsehsender RTBF als „menschliches Monster ohne Gesetz, Moral oder Skrupel“ bezeichnet.

Die für Mittwoch anberaumte Wiederaufnahme der Beratungen der Nationalkonferenz kam ebenfalls nicht zustande. Die Nationalkonferenz sollte über die Ernennung Tshisekedis zum Regierungschef beraten. Die bisherige Regierungspartei MPR hatte Tshisekedi beschuldigt, einen „zivilen Putsch“ zu planen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen