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Hamas-Bewegung bekennt sich zu Mord an Touristin in Ostjerusalem

Tel Aviv (taz) — Die fundamentalistische palästinensische Hamas-Bewegung hat gestern die Verantwortung für den Mord an einer 55jährigen deutschen Touristin in Ostjerusalem übernommen. Der Täter konnte entkommen. Er hatte zunächst die 22jährige Touristin Susanne Buchmann aus Wiesbaden mit Messerstichen verletzt, ehe er in einem Café nahe dem Nablus-Tor Klara Wyssen aus Hamburg erstach. Die verletzte Frau wurde in das Ein- Karem-Krankenhaus eingeliefert. Nach Angaben der Klinik hat sich ihr Zustand nach einer Bauchoperation gebessert.

Unmittelbar nach der Tat erschien ein großes Polizeiaufgebot am Ort des Geschehens. Rund 150 Palästinenser wurden vorübergehend festgenommen.

Polizeiminister Roni Milo sprach gestern davon, daß es sich vermutlich um gezielte Anschläge gegen TouristInnen handele. Seit Beginn des Palästinenser-Aufstands in den besetzten Gebieten sind wiederholt Israelis erstochen worden. Angriffe auf Ausländer kamen jedoch nur selten vor. Milo bestätigte auch, daß die verschärften Sicherheitsmaßnahmen der letzten Zeit in Ostjerusalem aufrechterhalten würden. Allerdings sei es unmöglich, jeden Anschlag zu verhindern. Die Sicherheitsmaßnahmen, die mit zahlreichen Einschränkungen für die palästinensische Bevölkerung aus Ostjerusalem und dem Westjordanland verbunden sind, sind derzeit besonders strikt, da der Jahrestag des Tempelberg-Massakers am 8. Oktober näherrückt. Der stellvertretende israelische Erziehungsminister Pinchas Goldstein schlug gar vor, ein 24stündiges Ausgehverbot für den arabischen Teil der Stadt zu verhängen.

Zahlreiche palästinensische Persönlichkeiten wie der Bürgermeister von Bethlehem, Elias Freij, oder Sari Nusseibeh von der Bir-Zeit-Universität haben den Mord scharf verurteilt. Amos Wollin

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