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IG Metall: SPD verliert Arbeitnehmerbasis

Osnabrück (ap) — Die IG Metall hat der SPD Mangel an überzeugenden Konzepten und wachsende Distanz zur Arbeitnehmerschaft vorgeworfen. Der 'Neuen Osnabrücker Zeitung‘ sagte der stellvertretende Gewerkschaftsvorsitzende Klaus Zwickel, er sei entsetzt, daß das Bremer Wahlergebnis die Sozialdemokraten offensichtlich überrascht habe.

Das zeige, wie wenig die SPD „Stimmungen, Unsicherheiten, Ängste und Orientierungslosigkeit der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen überhaupt noch wahrnimmt“.

Es räche sich jetzt auch, daß es die Sozialdemokraten versäumt hätten, den Arbeitnehmern klare und überzeugende politische Alternativen an die Hand zu geben. So hätten die Gewerkschaften mit Recht erwartet, daß die SPD angesichts der großen Chancen der deutschen Einheit neue Konzepte der Wirtschafts- und Strukturpolitik sowie der Vermögensbildung in Arbeitnehmerhand entwickele. Das aber sei „bestenfalls in Ansätzen steckengeblieben und für Arbeitnehmer überhaupt nicht wahrnehmbar“.

Selbst bei der Weiterentwicklung der sozialen Sicherheit fehlt den Sozialdemokraten nach Ansicht des IG Metall-Funktionärs die notwendige Klarheit.

Da sei es dann schon fast zwangsläufig, daß beim kleinsten Gegenwind „Unsicherheit zum Programm der SPD wird“. Anders könne er die Bemerkung des Parteivorsitzenden, Björn Engholm, über die jetzt erreichten Grenzen des Sozialsystems nicht werten.

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