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Sowjet-Kommunismus

■ „Hört die Signale“, So., ARD, 22.35 Uhr

Jetzt wo die „Union der sozialistischen Sowjetrepubliken“ nicht mehr existiert und der Sozialismus gescheitert ist, kann die Aufarbeitung der Vergangenheit beginnen. Denn nun werden die Archive geöffnet, stehen bislang unveröffentlichte Filmmaterialien zur Verfügung die Geschichte des rießigen Experiments Sowjet-Kommunismus das 74 Jahre dauerte zu rekonstruieren.

Im ersten Teil einer vierteiligen Dokumentation von Hugo Portisch und Sepp Riff — angereichert mit Interviews mit sowjetischen Historikern, Soziologen und Autoren — geht es nicht nur um die Frage, wie die Bolschewiken 1917 an die Macht kamen, es soll auch der Mythos zerstört werden Lenin habe die zaristische Alleinherrschaft vernichtet. Im Gegenteil, er versetzte der jungen russische Demokratie den Todesstoßund und setzte an ihre Stelle die Diktatur des Proletariats.

Auch der zweite Teil (7. Oktober, 23 Uhr) ist ganz der schillernden Figur Lenins gewidmet, der mit seiner „Neuen ökonomischen Politik“ wieder dosiert auf Marktwirtschaft setzt. Stalin, der unter dem Schlagwort „Sozialismus in einem Land“ die Bauern enteignet und die Zwangskollektivierung durchsetzt, steht im Mittelpunkt vom dritten Teil (8. Oktober, 23 Uhr). Die Dokumentation endet mit der Zeit von Chruschtschow bis Gorbatschow, der dem Beispiel Lenins folgend, über Nacht die Rückkehr des Systems zum Kapitalismus verkündet. ks.

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