Daimler Benz: Schröders Olympia-Pläne unseriös

■ Konzernsprecher warnt vor falschen Hoffnungen

Der Sprecher der Daimler-Benz AG, Matthias Kleinert meldete Zweifel an den Plänen der niedersächsischen Regierung, für eine Weiterführung des Wilhelmshavener Olympia-Werkes praktikabele Vorschläge bereitzuhalten. Kleinert bestätigte zwar Gespräche „zur Weiterführung des Daimler-eigenen Olympia-Werkes auf Arbeitsebene“ mit der niedersächsischen Landesregierung. Kleinert verwies jedoch auf inzwischen „in der Öffentlichkeit und in der Belegschaft aufgekommene erhebliche Zweifel an der Seriosität des Vorgehens von Schröder“.

Kleinert meinte, wenn sich nach Prüfung der niedersächsichen Vorschläge herausstellen sollte, daß sie weder unternehmerisch durchführbar noch wirtschaftlich machbar seien, „dann würde dies gegenüber den betroffenen Arbeitnehmern nicht verantwortbar sein, weil dann völlig falsche Erwartungen geweckt wurden“.

Die Gespräche würden auf der Basis einer zwischen dem niedersächsischen Ministerpräsidenten Gerhard Schröder (SPD), Daimler-Benz-Chef Edzard Reuter und dem AEG-Vorstandsvorsitzenden Stöckl am 1. Oktober getroffenen „Verabredung“ geführt. Danach hatte sich die niedersächsische Regierung „zur Teilfortführung der Beschäftigung am Olympia-Standort Wilhelmshaven bereiterklärt, in eigener Regie und unternehmerischer Verantwortung“ Vorschläge zu unterbreiten und Maßnahmen zu ergreifen.

Gegenwärtig sind im Werk Olympia-Werk Roffhausen bei Wilhelmshaven rund 2.700 Mitarbeiter beschäftigt. Der Vorstandsvorsitzende der Daimler- Benz-Tochter AEG, Ernst Stöckl, wird in dieser Woche erneut in die USA reisen, um mit einer amerikanischen Firma die Möglichkeit einer Übernahme von kleineren Teilen der AEG Olympia in Wilhelmshaven zu prüfen. Eine Entscheidung über Olympia soll Ende Oktober fallen.

dpa