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Neuer israelisch-amerikanischer Streit über Nahost-Konferenz

Jerusalem/Amman (dpa/ap) — Zwischen den Regierungen der USA und Israels zeichnet sich wegen der geplanten Nahost-Friedenskonferenz eine neue Auseinandersetzung ab. Nach Angaben der Tageszeitung 'Jedioth Achronot‘ vom Sonntag ist Washington offenbar nicht bereit, Jerusalem ein Veto-Recht über die Zusammensetzung einer palästinensischen Verhandlungsdelegation für die Nahost-Konferenz einzuräumen.

In dem zwischen beiden Seiten in den vergangenen Wochen ausgearbeiteten Verständnis-Protokoll bekräftigt die US-Regierung, daß sie die israelische Annexion der syrischen Golan-Höhen (1981) und des 1967 besetzten Ost-Jerusalems nicht anerkennt.

Israel fordert ein Veto-Recht bezüglich der Teilnahme der palästinensischen Delegierten und eine Erklärung der USA, wonach Israel nicht zum Rückzug aus den besetzten Gebieten gezwungen werden könne. Beides lehnt Washington ab. Vertreter der jordanischen Regierung und der palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) haben am Samstag in Amman dreitägige Beratungen über die Bedingungen einer Beteiligung der Palästinenser an der geplanten Nahost-Friedenskonferenz beendet. Wie ein PLO-Sprecher mitteilte, unterstützt Jordanien zwar die palästinensischen Forderungen, ist aber nicht bereit, sie als Vorbedingung für eine jordanische Teilnahme an der Konferenz zu übernehmen.

Die PLO verlangt unter anderem von den USA eine Garantie, daß Israel den Siedlungsbau in den besetzten Gebieten stoppt. Eine weitere Forderung ist die Zulassung von Vertretern der Palästinenser aus den besetzten Gebieten und aus dem Ostteil Jerusalems zu der Konferenz, die noch im Oktober stattfinden soll. Ein Termin steht aber noch nicht fest.

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