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Irak: Jetzt Chemiewaffenkontrolle

Wien (dpa/ap) — Zur Überprüfung irakischer Chemiewaffen ist am Sonntag eine Expertengruppe der Vereinten Nationen in den Irak gereist. Die rund 50 Fachleute werden etwa fünf Wochen in der wichtigsten irakischen Chemiewaffenanlage Muthana arbeiten. Währenddessen fordert die UNO nach der erneuten Weigerung des Iraks, Kontrollen über mögliche Massenvernichtungswaffen unbeschränkt zuzulassen, das Recht auf Überraschungsinspektionen. Das erklärte der Sprecher der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO) in Wien, Hans- Friedrich Meyer.

Nach Angaben der 'Washington Post‘ sollen die Iraker im Rahmen ihrer Atomforschung schon eine bodengestützte Rakete getestet haben, die einen Atomsprengkopf hätte tragen können. „Nur 12 bis 18 Monate haben dem Irak gefehlt, um industriell spaltbares Material zu produzieren“, sagte UN-Delegationsleiter Kay. Wie die Inspekteure bei der Pressekonferenz erklärten, habe der Irak auch nach dem Ende des Golfkrieges an den Programmen weitergearbeitet. Sie hätten bei ihren Untersuchungen „zahlreiche Hinweise“ über die Mitarbeit westlicher Firmen an den irakischen Nuklearprojekten gefunden hätten. Der 'Spiegel‘ berichtet, man habe Präzisionsgeräte der deutschen Leybold AG aus Hanau gefunden. Der US- Kongreß wolle das Verteidigungsministerium daher auffordern, ein Verfahren gegen die Firma einzuleiten.

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