: Privatflieger contra Natur
Still ist es an einigen Wasserflächen der Nuthe-Nieplitz-Niederung geworden. Gänsescharen, die sonst hier um diese Jahreszeit so lautstark rasten, sind kaum noch zu hören.
Dafür um so mehr die stetig ihre „Kreise ziehenden“ Privatflieger, die fast unaufhörlich — besonders an Wochenenden - diese einzigartige Landschaft geradezu heimsuchen! Die Gänsescharen, die es dennoch wagen, auf dem Blankensee zu rasten, werden von manchen Fliegern in erschreckender Regelmäßigkeit emporgejagt... „sportliches“ Vergnügen jener privilegierten Bürger, die vom Himmel Brandenburgs aus all die Naturkostbarkeiten vertreiben, von denen nach der Wende immer wieder fast ehrfürchtig gesagt wurde: Aber im Osten gibt es das noch! Kranich, Seeadler, Fischadler und Schwarzstorch sollen stellvertretend für den ungeheuren Naturreichtum der Nuthe-Nieplitz-Niederung genannt sein.
Hier ist das Umweltministerium, das Land gefordert, mit dem Luftfahrtamt baldmöglichst auszuhandeln, wo in dieser Region geflogen werden darf und wo nicht. Unbedingt notwendig wäre eine absolute Flugverbotszone innerhalb der Grenzen der Landstraße Blankensee — Schönhagen, weiter: Feldweg bis Dobbrikow und von dort über Rieben — Zauchwitz — Stücken — Tremsdorf — Schiaß — Blankensee. Wahrscheinlich würden das auch eine ganze Reihe inzwischen fluglärmgeplagter Bürger dieser Region befürworten. Sylvia Voß, Naturschutzbund
Deutschland Kreisverband
„Havelland“, Potsdam
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen