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Antarktis-Tagung in Bonn eröffnet

Bonn (dpa) — Begleitet von Aktionen der Umweltschutzorganisation Greenpeace hat am Montag in Bonn die 16. Internationale Tagung der Antarktis-Vertragsstaaten begonnen. 200 mit Pinguin-Kostümen verkleidete Jugendliche überreichten den Delegierten und Fachleuten zwei Millionen weltweit gesammelte Unterschriften mit der Forderung nach Schaffung eines „Weltparks Antarktis“. Der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Helmut Schäfer, sagte zur Eröffnung, der öffentliche Meinungsdruck habe mitgeholfen, daß sich die Staatengemeinschaft über ein Umweltschutz-Abkommen für die Antarktis rasch geeinigt habe. Die Verhandlungen über das Abkommen waren am Freitag vergangener Woche in Madrid abgeschlossen worden. Das Protokoll muß jetzt von den Regierungen und Parlamenten noch ratifiziert werden.

Aus deutschen Verhandlungskreisen hieß es, man wolle auf der für zwei Wochen angesetzten Konferenz nach Wegen suchen, das Abkommen schon vor Abschluß der langwierigen Unterzeichnungsprozedur der 40 Vertragsstaaten jetzt in die Praxis umzusetzen. Wesentlicher Kern des Abkommens ist ein absolutes Verbot jeglicher Bergbauaktivität für 50 Jahre. In der Antarktis werden große Rohstoffvorkommen vermutet.

In der Greenpeace-Resolution werden die Staaten unter anderem aufgefordert, den auf den 40 Antarktis-Forschungsstationen anfallenden Müll in die jeweiligen Herkunftsländer zurückzuverfrachten. In den Stationen auf dem ewigen Eis arbeiten zeitweise bis zu 3.000 Forscher. Verlangt wird von Greenpeace ein Fischfang-Moratorium, bis sich die durch die Überfischung des Südpolarmeeres fast ausgerotteten Bestände wieder erholt haben. Die Umweltschützer machten darauf aufmerksam, daß vor der antarktischen Halbinsel noch immer ein gestrandetes argentinisches Touristenschiff mit 380.000 Litern Öl an Bord liegt. Erst kürzlich habe eine Ölpest ungeklärter Herkunft eine Pinguin-Kolonie vor der argentinischen Küste dezimiert.

Die Eindämmung des „Tourismus-Booms“ in der Antarktis — jährlich suchen 5.000 bis 10.000 Touristen das ewige Eis heim — ist auch Gegenstand der Beratungen in Bonn. Schäfer würdigte vor der Konferenz das Madrider Umweltschutz- Protokoll.

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