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Anschlag in Hünxe aufgeklärt

Hünxe (ap) — Der Brandanschlag auf das Flüchtlingsheim im niederrheinischen Hünxe ist aufgeklärt. Wie Polizeisprecher Joachim Bartels am Montag auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der Staatsanwaltschaft mitteilte, konnten drei junge Männer festgenommen werden, die die Tat inzwischen gestanden haben. Bei dem Brandanschlag hatten am vergangenen Donnerstag zwei sechs und acht Jahre alte libanesische Mädchen schwerste Brandverletzungen erlitten. Noch am Montag wurde Haftbefehl wegen zweifachen versuchten Mordes und schwerer Brandstiftung erlassen.

Die 18 und 19 Jahre alten Täter sind nach Angaben Bartels der Skinhead-Szene zuzurechnen. Als Motiv gaben die jungen Männer nach den Worten des Polizeisprechers an, sie hätten „ein Zeichen setzen“ wollen. Die Übergriffe auf ein Asylbewerberwohnheim im sächsischen Hoyerswerda hätten ihnen als „Vorbild“ gedient.

Die drei Männer hatten den Ermittlungen zufolge am vergangenen Donnerstag mit Freunden in Hünxe den Tag der deutschen Einheit gefeiert. Kurz nach ein Uhr dann hatten sie einen Molotowcocktail durch ein Fenster im Erdgeschoß des Wohnheimes geworfen. Der Brandsatz zündete auf dem Bett, in dem die beiden Mädchen schliefen.

Unterdessen wies Justizminister Rolf Krumsiek in Düsseldorf darauf hin, daß derzeit die Staatsanwälte an Rhein und Ruhr in rund 50 Verfahren gegen Personen wegen des Verdachts ermitteln, Anschläge auf Wohnheime für Ausländer oder Asylbewerber verübt zu haben. Die Täter müssen im schwersten Fall mit einer Anklage wegen Mordes und der Verhängung einer lebenslangen Freiheitsstrafe rechnen.

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