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Lebensretter Abfall

Genf (taz) — Manchmal kann umweltschädliches Verhalten auch lebensrettend sein. Ein Stück Papier, das sie auf einer Bergwanderung in der Schweiz fallengelassen hatte, rettete einer 53jährigen Münchner Krankenschwester das Leben.

Am Samstag morgen letzter Woche war die trainierte Bergsteigerin von ihrer Ferienwohnung in Kerns im Deutschschweizer Kanton Obwalden zu ihrer Klettertour aufgebrochen — ohne den Gastgebern ihr Ziel zu nennen. Diese alarmierten die Polizei, als die Frau bis zum späten Abend nicht zurückgekehrt war. Vergeblich suchten 25 Freiwillige des Schweizer Alpenclubs zwei Tage nach der vermißten Touristin. Hubschrauber konnten wegen dichten Nebels zunächst nicht eingesetzt werden. Erst am Dienstag fand die Rettungsmannschaft jenes zerknüllte Stück Papier, auf dem eine Wanderroute eingezeichnet war. Ein Hubschrauber der Schweizer Rettungsflugwacht entdeckte die Frau schließlich und befreite sie per Seilwinde aus ihrer mißlichen Lage. Sie hatte siebzig Stunden lang in 1.600 Meter Höhe und bei eiskalten Temperaturen auf einem kleinen Felsvorsprung des Kleisterberges gehockt. Beim Abstieg war sie ausgeglitten und einen steilen Abhang heruntergerutscht. Der Felsvorsprung, — der zu klein war, um sich hinzulegen — rettete sie vor dem Sturz in eine über 30 Meter tiefe Bergspalte. „Abgesehen von leichten Knöchelverletzungen war die Frau in erstaunlich guter Verfassung“, erklärte der Sprecher des Schweizer Alpenclubs. Andreas Zumach

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