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Wer zu schnell fährt, fliegt

■ Bezirksamt Tiergarten stellt Studie zum Fahrradfahren im Bezirk vor

Berlin. Die Horrorsituation für jeden Fahrrad fahrenden Menschen: ein schöner Radweg, vorn die Ampel, schon eine ganze Weile grün, noch ein bißchen in die Pedalen treten, jetzt kommt die Straße — und auf einmal ist es da, das Auto, da, wo es nicht sein sollte — auf dem Radweg. Wer Glück hat, wacht jetzt schweißgebadet im Bett auf, wer weniger Glück hat, fliegt.

Gestern stellte das Bezirksamt Tiergarten eine Studie der »Forschungsgruppe Stadtverkehr Berlin«, FSG, vor. Die Gutachter hatten sich im Auftrag des Bezirks mit Fahrradunfällen und Lösungsmöglichkeiten beschäftigt: 1990 waren in Tiergarten 393 FahrradfahrerInnen an Unfällen beteiligt. 29 von ihnen wurden dabei schwer verletzt, gegenüber 1987 eine Steigerung von 73 Prozent. In der gleichen Zeit hat der Radverkehr um 114 Prozent zugenommen, was Michale Höppner von der FSG zu der ironischen Bemerkung veranlaßte, das Fahrradfahren sei also seit 87 viel sicherer geworden. Bei der Analyse der Unfälle in Tiergarten stellte sich heraus, daß die meisten RadfahrerInnen beim Abbiegen von Autos verletzt werden, und in mindestens 90 Prozent der Unfälle seien Autofahrer schuld gewesen. Allerdings zeigt die Studie auch deutlich die Fehler der RadfahrerInnen: Viele FußgängerInnen fühlten sich auf den Bürgersteigen nicht sicher, weil immer wieder trotz der vorhandenen Radwege auf den Fußgängerwegen gefahren würde [wo ist denn da der Unterschied, Radfahrer gehören auf die Straße, säzzer]. Außerdem fahren viele Radfahrer nach Meinung der Gutachter zu schnell. »Es gibt einen ganz schönen Knall, wenn ein Radfahrer mit 30 Stundenkilometern einen Unfall baut«. Auf jeden Fall sollen die Unfallschwerpunkte Turmstraße und Alt-Moabit jetzt endlich entschärft werden, wenn der Senat die Gelder für Fahrradwege und Umbauten bewilligt. Jörn Krämer

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