: Neues Aids-Mittel zugelassen
New York (dpa/taz) — Nach nur halbjähriger Prüfungszeit haben die zentralen Gesundheitsbehörden der USA und Kanadas am Mittwoch ein neues Aids-Medikament zugelassen. Das Präparat soll das geschädigte Immunsystem von Aids-Patienten durch eine Vermehrung der weißen Blutkörperchen stärken. Die Behörden verließen sich auf Berichte zahlreicher Mediziner, die eine Stärkung des Immunsystems und des allgemeinen Gesundheitszustands ihrer mit dem Medikament behandelten Patienten beobachtet hatten, sagte ein Sprecher des amerikanischen Gesundheitsamtes in Washington. Normalerweise sind umfangreiche und langwierige klinische Tests erforderlich, bevor eine neues Medikament zugelassen werden kann.
Die Pharma-Firma Bristol-Myers Squibb Co. hat das Mittel, das Didoxyinosine oder DDI heißt, entwickelt. DDI soll unter dem Handelsnamen Videx auf den nordamerikanischen Markt kommen. Das Unternehmen kündigte an, daß sie das Präparat umsonst an Patienten im fortgeschrittenen Aids-Stadium abgeben werde, die nicht versichert seien und nachwiesen, daß sie es sich nicht leisten könnten. Eine einjährige Behandlung wird voraussichtlich rund 2.000 Dollar (3.300 Mark) kosten.
Das US-Gesundheitsamt wies darauf hin, daß die Informationen über langfristige Wirksamkeit und Sicherheit des Medikaments bisher unzureichend seien. Bei manchen Patienten könne es Nebenwirkungen wie Entzündungen der Bauchspeicheldrüse geben, die tödlich verlaufen könnten. Auch schmerzhafte Nervenschäden seien bisher beobachtet worden.
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