piwik no script img

Spenden für den Schiri

■ Ausgepfiffene Düsseldorfer führen die Eishockey-Bundesliga an — Kühnhackl hackelt hinterher

Berlin (dpa/taz) — In der Eishockey-Bundesliga bleibt alles beim alten — fast alles. Der deutsche Meister Düsseldorfer EG konnte sich am 13. Spieltag deutlich mit 9:4 gegen den EC Hedos München durchsetzen und bleibt damit an der Tabellenspitze. Den 11.117 Zuschauern schien das nicht zu gefallen. Und Hans Zach, der Trainer der Düsseldorfer drohte nach dem Spiel: „Wenn die Leute weiter pfeifen und unsere Arbeit nicht würdigen, dann kann es sein, daß ich aufstehe und das Stadion für immer verlasse.“ Da scheint die Zusammenarbeit zwischen Fans und Verein beim ES Weißwasser besser zu funktionieren. Nachdem im ersten Drittel der Fanblock leer geblieben war, geschmückt nur mit einem Spruchband: „Ohne Leistung keine Fans“, besiegten die Oberlausitzer den EV Landshut mit 4:1 und verließen damit das Tabellenende. Das war allerdings ziemlich unfähr, denn Erich Künhackl, Landshuts Trainer, steht ja sowieso schon unter Beschuß und jetzt ist seine Mannschaft auch noch Tabellenletzte.

Der Kölner EC ist zwar seit sechs Spielen ungeschlagen, und besiegten am Sonntag die Mannheimer mit 5:1, aber auch Hardy Nilsson, Trainer der Kölner, macht, nach Meinung seiner Kritiker, nicht alles richtig. Er habe Stürmer Thomas Brandl zu sehr gezähmt, der sei deshalb völlig verschüchtert und konnte in dieser Saison noch kein Tor schießen; in der letzten waren es immerhin 20.

Der Krefelder EV verlor trotz Supertorwart Karel Lang (siehe Jubelartikel in der taz von gestern) gegen den Schwenninger EHC mit 3:4. Mit dem gleichen Ergebnis mußte sich der EHC Freiburg gegen den Tabellendritten SB Rosenheim geschlagen geben. Trotzdem können die Freiburger hochzufrieden sein. Immerhin haben sie sich von den Nobodies der letzten Saison zum Favoritenschreck entwickelt und stehen jetzt auf dem 5. Platz.

Der BSC Preussen Berlin hatte in Kaufbeuren keine Probleme und siegte mit 5:2. Während der ESV Kaufbeuren durch grottenschlechte Chancenverwertung beeindrucken wollte, taten die Berliner den Puck bei jeder sich bietenden Möglichkeit ins Bayernnetz — fünfter Sieg in Folge für die Preussen.

Verlierer des 13. Spieltages ist der Landshuterder Schiedsrichter Radosai aus Landshut, der zwei Tore der Kaufbeurer nicht anerkannte. Das versetzte die 4.200 Fans derart in Wut, daß sie das unschuldige Eis mit Bierdosen, Feuerzeugen, Sitzkissen und Geldmünzen eindeckten. Der Radosai unterbrach daraufhin das Spiel für zehn Minuten, um das Geld aufzusammeln und ließ dann weiterspielen. Ob die Einnahmen der Aktion dem Schiedsrichter oder den Kaufbeurern zugute kommt, ist nicht bekannt. joe

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen