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Das Nationaleinkommen der Sowjetunion ist drastisch gefallen

Bangkok (taz) — Das Nationaleinkommen der UdSSR, der wichtigste Anhaltspunkt für den wirtschaftlichen Zustand der Sowjetunion, ist in den ersten neun Monaten dieses Jahres um 13 Prozent gefallen. Das Bruttosozialprodukt sank um 12 Prozent, gab das zentrale statistische Büro der UdSSR, Goskomstat, am letzten Tag der Jahrestagung des IWF in Bangkok bekannt. Die Weizenernte werde um ein Viertel unter der letztjährigen liegen, in Rußland um ein Fünftel. Und das Unions- Haushaltsdefizit ist bis einschließlich August auf 76,5 Milliarden Rubel gestiegen. Im Vorjahreszeitraum waren es lediglich 33,9 Milliarden Rubel gewesen.

Die unabhängige Nachrichtenagentur 'Interfax‘ berichtete, der Haushalt für das letzte Quartal 1991 sei jetzt fertig. Die Gosbank werde dem Finanzministerium bis zum Jahresende 30 Milliarden Rubel leihen. Die Haushaltsdefizite der Union und der Republiken beliefen sich in diesem Jahr auf zusammen 300 Milliarden Rubel. Dies wären, grob den realitätsnahen Schwarzmarktkurs zugrunde gelegt, 9 Milliarden Dollar oder 15 Milliarden D-Mark. Die Rubel-Angaben sind wenig aussagefähig, weil ihr auf der Einnahmen- wie der Ausgabenseite verzerrte Preisstrukturen zugrundeliegen.

Der Goskomsat-Beamte Igor Pogosow sagte, vom scharfen Rückgang des Außenhandels seien alle Bereiche der Produktion betroffen. Derzeit sei eine einheitliche Finanz- und Kreditpolitik zusammengebrochen; die Republiken arbeiteten separat und unkoordiniert. diba

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