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„Lieber Detlef“ soll über Filz forschen

■ Detlef Griesche (SPD) ist auf seinem Versorgungsposten beim AFZ angekommen

Zwar ist die Bremer SPD abgewählt worden, aber der Filz regiert weiter. Detlef Griesche, seit dem Frühjahr besser bekannt als „lieber Detlef“, hat seine Stelle als Verwaltungsforscher mit BAT-Ia bekommen.

Im Frühjahr 1991 war ein Brief des Finanzsenators Claus Grobecker bekannt geworden, in dem er dem Genossen und Bürgerschaftsabgeordneten Griesche, dem „lieben Detlef“, für die Zeit nach seinem Bürgerschafts-Posten schriftlich mitteilte: „Ich biete Dir an, Hochschullehrer zu werden.“

Das war im Frühjahr 1991. Die Sache wurde öffentlich, „so was schreibt man doch nicht auf“, sagten viele Sozialdemokraten. Eine Konkurrentin von Griesche klagt gegen das Verfahren — bis zur Verhandlung vor dem Verwaltungsgericht im Sommer 1992 muß die Stelle unbesetzt bleiben.

Bleibt also der Abgeordnete Griesche unversorgt? Die Bürgerschaftsperiode für ihn ist abgelaufen, für seine acht Jahre stehen ihm je 3.800 Mark pro Jahr „Übergangsgeld“ zu. Und dann? Griesche hat nach dem Wahltag sofort den Vorsitz im Haushaltsausschuß niedergelegt, um einen „Antrag auf Reaktivierung“ seiner BAT-I-a-Stelle im öffentlichen Dienst (ca. 6.500 Brutto) stellen zu können.

Vor seiner Bürgerschaftstätigleit hatte er eine Stelle im Kooperationsbereiche Universität/Arbeiterkammer. Dort ist er allerdings nichts davon bekannt, daß er zurückkehren würde. Kooperations-Vorsitzender Heiner Heseler: „Ich weiß von nichts und müßte davon wissen.“ Eine freie Stelle gebe es auch nicht.

Ist er etwa doch im Bereich Hochschule für Öffentliche Verwaltung ... ? Rektor Wesche dementiert energisch: „Bei uns ist der nicht.“

So richtig Hochschullehrer sollte Griesche allerdings auch nicht werden, vielmehr mit einem erheblichen Teil seiner Arbeitskraft beim Aus- und Fortbildungszentrum (AFZ) des Öffentlichen Dienstes über den Filz in der Bremer Verwaltung zu forschen. Könnte es sein, daß er beim AFZ auch ohne Hochschullehrerstelle schon angekommen ist? Ein SPD-Senator machts möglich, mußte er doch nach der verlorenen Wahl — man weiß nie, wer in sechs Wochen mitregieren will — den „lieben Detlef“ versorgen!

Beim AFZ trifft Griesche auf Rolf Prigge, den verdienten Personalrat aus der Uni, der vor ihm versorgt werden mußte. Pech für den „lieben Detlef“: Die beiden können nicht mehr miteinander, seitdem Prigge Unterbezirksvorsitzder werden wollte, und Griesche ihm nicht ordentlich half. Sie kommen aus demselben Ortsverein der SPD. Auch Griesche versuchte damals, Unterbezirksvorsitzender zu werden, schaffte es zum Leidwesen des Genossen Grobecker aber nicht. Auch dafür gebührt dem „lieben Detlef“ der Dank der Partei. Rosi Roland

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