■ PROTESTMARSCH: Gegen Fremdenhaß
Berlin. Gegen Fremdenhaß und Ausländerfeindlichkeit demonstrierten am Sonnabend nachmittag etwa 700 Menschen, rund die Hälfte davon Vietnamesen, in den Berliner Neubaubezirken Marzahn und Hellersdorf. Auf Transparenten forderten sie ein Ende der Gewalt und Mut zur Solidarität. Der Protestmarsch führte von einem Ausländerwohnheim in Ahrensfelde zur Gothaer Straße in Hellersdorf, wo am Montag ein 26jähriger Vietnamese an einer Bushaltestelle von Skinheads brutal zusammengeschlagen worden war. Der Vietnamese schwebt noch immer in Lebensgefahr. Die Aktion, an der auch die Ausländerbeauftragte des Berliner Senats, Barbara John (CDU), teilnahm, hatte der Ausländerbeirat des Bezirks Marzahn initiiert. In dem Aufruf hieß es unter anderem: »Gewalt beherrscht immer mehr die Straßen unserer Stadt. Heute sind es die Ausländer, morgen unsere Kinder, Frauen oder Andersdenkende.« Zwei der drei Skinheads, die den 26jährigen Vietnamesen in Hellersdorf derart mißhandelt hatten, das dieser mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert werden mußte, haben sich nunmehr der Polizei gestellt. Es handelt sich um den 16jährigen Martin W. und den gleichaltrigen Niels W., beide aus Hellersdorf. Als dritten Täter benannten sie den den 17jährigen Mike M., ebenfalls aus Hellersdorf. Das Opfer liegt nach wie vor auf der Intensivstation.
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