: Wackelnde Trainerstühle
■ Weißwasser und Landhut sind in der Krise
Berlin (dpa/taz) — Zwei Trainerstühle wackeln nach dem 15. Spieltag der Eishockey-Bundesliga gewaltig. „Der Bonus ist verspielt — Kink muß gehen“, forderte der Anhang in Weißwasser nach der 4:8-Heimniederlage gegen den Krefelder EV. Auch das Landshuter Publikum mag den Trainer, Erich Kühnhackel, nicht mehr leiden. Dem 3:2-Triumph in Köln folgte am Sonntag das achte sieglose Spiel auf heimischen Eis — 3:7 gegen Kaufbeuren.
Die Niederbayern spielen das 29. Jahr in der höchsten deutschen Leistungsklasse, doch nie zuvor „glänzten“ sie mit einer derartigen Negativ- Serie. Während Landshuts Coach Erich Kühnhackl noch vom Überraschungserfolg am Rhein zehrt, steht Kink kurz vor seiner Ablösung. Der Präsident des Lausitzer Vereins, Klaus Budach, schweigt — momentan gibt es keine Alternative zu Kink. Vielleicht folgen die Weißwasseraner auch dem Beispiel von Hedos München. Seit der Entlassung von Curt Lindström schwimmen die Bayern auf einer Erfolgswoge, und das ohne Trainer-Neuverpflichtung. Nach dem 6:4-Erfolg gegen den erstmals mit ihrer Duisburger Stürmer- Neuerwerbung Chris Palmer antretenden BSC Preussen erhöhte sich das Münchner Pluskonto aus den letzten sechs Spielen auf 9:3 Punkte. An der Tabellenspitze setzen sich Titelverteidiger Düsseldorf und Verfolger Rosenheim langsam ab. Die DEG mußte ihren 6:2-Sieg im Rheinderby gegen den Erzrivalen Kölner EC jedoch bitter bezahlen. Für Nationalspieler Andreas Niederberger war aufgrund einer Nierenprellung und eines Schleudertraumas das Match bereits nach dem ersten Drittel beendet. „Trotz der bedauerlichen Verletzung war es kein unfaires Spiel“, urteilte Kölns Trainer Hardy Nilsson, der von seinem DEB-Kollegen Hans Zach Zustimmung erhielt. Auch die hohe Zahl der Strafminuten sei kein Indiz für eine überharte Gangart gewesen. Unzufrieden waren beide Trainer mit den Schiedsrichtern. Nilsson: „Schade, daß ein so gutes Spiel vom Schiri kaputtgemacht wurde.“ Und Zach fügte an: „Das Spiel war einfach zu hochklassig und zu schnell für den Schiri.“ Der Meistermacher forderte: „So ein Mann darf ein solches Treffen nicht mehr pfeifen.“
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