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Israels Atomwaffen unterschätzt

■ Laut 'New York Times‘ verfügt Israel über mindestens 300 Atomsprengköpfe

New York (afp) — Israel verfügt nach Informationen der 'New York Times‘ über mindestens 300 Atomsprengköpfe. Wie das Blatt am Sonntag berichtet, wäre das Nuklearwaffenarsenal Israels damit weitaus umfangreicher, als die USA bislang angenommen hätten. US-Geheimdienste seien immer von knapp hundert Atomwaffen in israelischem Besitz ausgegangen. Die 'New York Times‘ berief sich auf das Buch The Samson option des Journalisten Seymur Hersh, das am Sonntag veröffentlicht wurde. Israel hat bislang stets bestritten, über Atomwaffen zu verfügen. Hersh zufolge besitzt Israel „Hunderte strategischer und taktischer Kernwaffen einschließlich Neutronenbomben“.

In den 70er und 80er Jahren sei das wichtigste potentielle Ziel dieser Waffen die Sowjetunion gewesen, berichtete die 'New York Times‘. Während des Golfkriegs und zuvor zweimal im Jom-Kippur-Krieg wurde in Israel Atomalarm gegeben, das heißt daß die Nuklearraketen auf Abschußrampen installiert wurden. In seinem Buch berichtet Seymour Hersh auch über den Wandel in der Haltung der USA zu Israel. Ende 1958 sei Washington überzeugt gewesen, daß Israel an der Entwicklung einer Atombombe arbeite.

Mit Ausnahme von US-Präsident John F. Kennedy hätten die anderen amerikanischen Regierungschefs in den folgenden Jahren jedoch nur wenig unternommen, um den Bau einer Atombombe durch die Israelis zu verhindern. Die US-Politik jener Jahre sei ein „bewußtes Negieren der Realitäten“ gewesen, unterstrich Hersh.

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